Medcom

ECHOMICS

Die Untersuchung des Halsbereichs mittels Ultraschall (U/S) gehört zur Routinediagnostik eines HNO-Arztes. Dabei werden bisher 2D-Aufnahmen live begutachtet und in der Halsregion nach auffälligen Lymphknoten gesucht.

Statt bisher 2D sollen im Projekt ECHOMICS 3D-U/S-Daten erfasst werden. Das ermöglicht eine genaue, texturbasierte Analyse des Erscheinungsbilds einzelner Lymphknoten. In Analogie zur automatisierten Analyse von Tumoren in radiologischen Bilddaten („Radiomics“) sollen Lymphknoten charakterisierende bildbasierte Biomarker aus den U/S-Aufnahmen („Echomics“) abgeleitet werden.

Auf Basis von ECHOMICS-Daten sowie weiteren individuellen Parametern vieler Patienten sollen einzelne Krankheitsgruppen voneinander abgegrenzt werden. Dies erlaubt eine bessere Diagnose des individuellen Patienten hinsichtlich des Risikos, dass die Lymphknotenveränderung z.B. Hinweis auf eine mögliche Tumorerkrankung sein kann. Weitergehende Daten aus Elastographie-Aufnahmen der betreffenden Halsregion, ermöglichen eine detaillierte Analyse der Lymphknoten hinsichtlich ihrer Gewebeeigenschaften. Dies und klinisch-anamnestische Parameter werden mit den Ultraschallbildern korreliert und in einem Visual-Analytics-Tool integriert. Dies ermöglicht eine verbesserte Diagnose im Kontext der Vergleichbarkeit mit ähnlichen Patienten der entsprechenden Kohorte. Zudem hilft dies, aus bereits bekannten Therapieverläufen ähnlicher Patienten eine individuell auf den zu behandelnden Patienten zugeschnittene Therapie durchzuführen.

Das wegweisende Ziel von ECHOMICS ist, für typische Krankheitsbilder ultraschallbasierte ECHOMICS-Signaturen im Sinne eines Biomarkerprofils zu entwickeln, welche die vorhandene Diagnostik bereichern oder sogar ersetzen können, indem die non-invasive ECHOMICS-basierte Signatur den Lymphknoten so gut charakterisiert, dass z.B. auf eine invasive Biopsie verzichtet werden kann.


    Die Farben korrespondieren zu der Härte: Blau bedeutet weich und rot hart. Beim ersten Bild (unauffällig) sieht man, das der Inhalt des Lymphknoten homogen weich ist, was auf gesundes Gewebe hindeutet. Beim zweiten Knoten dagegen, der mit Krebs befallen ist, sieht man deutlich die inhomogene harte Stelle.